URBAN DINGSBUMS – Exploring the Heritage of Fragmented Landscapes 12/03/2011

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URBAN DINGSBUMS
EXPLORING THE HERITAGE OF FRAGMENTED LANDSCAPES

Veranstalter:
Erfgoed Nederland, Herengracht 474, 1017 CA Amsterdam, Niederlande
LEGENDA – Gesellschaft für explorative Landeskunde e.V., Johannismarkt 18, 47169 Duisburg, Deutschland

Ort:
LEGENDA SITUATION ROOM, Weseler Straße 144, D-47169 Duisburg (Marxloh)

Zeit:
12. März 2011, 11:00 – 20:00 Uhr (ab 20:15 Uhr Filmabend)

Thema:
Das Ruhrgebiet, eine der am dichtesten besiedelten Regionen Europas und im vergangenen Jahr „Europäische Kulturhauptstadt“, ist ein einzigartiges Konglomerat aus verstädterten Zonen, großmaßstäblichen Infrastrukturen, dörflichen Enklaven und postindustriellen Wildnissen, das mit dem herkömmlichen Verständnis einer Europäischen Stadt nur wenig gemein hat. Der Wirrwarr an Nutzungen und Identitäten, die Vielzahl an Grenzen, Übergangsräumen und blinden Flecken, die versteckte Dichte – ganze Generationen von Ruhrgebietsplanern haben hier in guter Absicht immer wieder „Raumordnung“ zu betreiben versucht. Besonders erfolgreich waren sie nicht: Die eigenwillige Struktur des Ruhrgebiets hat sich als sehr widerständig erwiesen. Es ist vor allem die alte Sehnsucht nach eindeutiger Ordnung, die das Ruhrgebiet als defizitären Raum begreift und dabei verkennt, dass diese Region nach anderen, erstaunlich zeitgemäßen Parametern tickt: Pluralität statt Einheit, Hybridität statt eindeutiger Identität, Brüche statt Kontinuität – sie gelten in den Kulturwissenschaften als grundlegende Merkmale unserer Zeit, der „Moderne nach der Moderne“.

Insofern war und ist das Ruhrgebiet mit seiner fragmentierten, oft als strukturlos empfundenen Stadtlandschaft für viele grundsätzliche Fragen ein dankbares Forschungs- und Experimentierfeld. Das Kulturhauptstadtjahr 2010 hat dies nur zum Teil sichtbar machen können; zu dominant war das Bemühen, die Region als europäische „Metropole“ zu positionieren – ein Begriff, der einmal mehr den Blick auf die tatsächlichen Qualitäten dieses Raums verstellt hat. „Metropole Ruhr“ war eine simple Beschwörungsformel – halb Marketing, halb Ratlosigkeit. Das skurrile Mantra, mit dem der Begriff in 2010 vorgetragen wurde, offenbarte einen besonders verzweifelten Versuch, für die Region und ihre räumliche Eigenlogik einen adäquaten Begriff zu prägen und ein entsprechendes räumliches Verständnis zu entwickeln.

Urban Dingsbums
Die enorme Komplexität des Ruhrgebiets war ein immer wiederkehrendes Grundmotiv auch in „Expeditie RUHR.2010“, einer im vergangenen Jahr von LEGENDA für Erfgoed Nederland organisierten Veranstaltungsreihe aus Exkursionen, Werkstätten, Vorträgen und Debatten. „Expeditie RUHR.2010“ befasste sich dabei nicht nur mit den räumlichen Eigenarten des Ruhrgebiets, sondern identifizierte eine ganze Reihe von Aspekten, die auch in der Raumentwicklung der Niederlanden eine zunehmend wichtige Rolle spielen: das kulturelle Erbe von Infrastrukturräumen, die Neuprogrammierung von Industrie-, Verkehrs- und Einzelhandelsbrachen, das urbanistische Erbe der 1960er und 1970er Jahre, die schrumpfende Stadt, die lokale Selbstorganisation von Stadtentwicklung und Stadterneuerung. Es sind gemeinsame, grenzübergreifende Themen, die selbstverständlich über das Jahr 2010 hinaus Relevanz haben und womöglich nun, nach dem Ende des Kulturhauptstadtjahres im Ruhrgebiet, sogar ernsthafter und konzentrierter bearbeitet werden können. Daher startet nun mit URBAN DINGSBUMS eine neue Reihe zur Erforschung und Interpretation urbanisierter Landschaften. Im jährlichen Rhythmus werden jeweils unterschiedliche Themen, Orte, Formen und Phänomene fragmentierter Landschaften behandelt – mit bewährten und mit neuen, experimentellen Formen räumlicher Exploration. Zentraler Sammlungs-, Reflektions- und Präsentationsort ist der neu geschaffene „Situation Room“ im Duisburger Stadtteil Marxloh.

Stadt der 1000 Dörfer?
Unter den vielen Themen, die sich während der Expeditionen durch das Ruhrgebiet im vergangenen Jahr aufdrängten, war eines besonders hartnäckig: Dörflichkeit. Gemeint sind damit nicht nur ländliche Enklaven im Großstadtdschungel, (überformte) Dorfkerne, Kleinsiedlungen oder die Urban Villages der Immobilienwirtschaft, sondern dieses allgemeine Moment weitgehender Abgeschiedenheit bei gleichzeitig intensiver Raumaneignung und Selbstbeschäftigung, das sich in stark fragmentierten Landschaften besonders gut zu entwickeln scheint. Der ausgeprägte Lokalismus im Ruhrgebiet und anderen großen Ballungsräumen, alte und neue Dimensionen von Dörflichkeit, das neue Paradigma des „Going local“ im viel zitierten Urban Age – dies soll 2011 das Leitthema bei der Erforschung und Vermittlung fragmentierter Landschaften sein.

Programm:

11:00 Tee / Kaffee
11:20 Begrüßung und Einführung

PANEL 1
11:30 Fünf Positionen zum Ruhrgebiet: Hans Jungerius, Arnhem // Mustafa Tazeoglu, Duisburg // Dirk E. Haas, Essen // Boris Sieverts, Köln // Hans Venhuizen, Rotterdam (alle LEGENDA e.V.)
12:15 Expeditie RUHR.2010 – ein Reisebericht: Onno Dirker, Den Haag

12:45 Lunch

EXKURSION
13:30 Konturen des Lokalen: Marxloh // Bruckhausen

PANEL 2
15:30 Das kulturelle Erbe fragmentierter Stadtlandschaften – Vortrag und Diskussion
mit Harro de Jong (Universität Wageningen, Hochschule Breda), Arnhem

PANEL 3
16:30 Der Topos des Dörflichen in Großstädten – Vortrag und Diskussion
mit Christa Kamleithner (Universität der Künste), Berlin

18:30 Drinks und Abendessen

20:15 Überraschungsfilm

ca. 21:45 Ende

Das Kolloquium findet in deutscher und englischer Sprache statt.
Für die Teilnehmer/innen aus den Niederlanden besteht die Möglichkeit, gemeinsam mit einem Bus aus Arnhem anzureisen. Die Rückfahrt nach Arnhem ist für 20:00 Uhr vorgesehen.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldungen werden erbeten unter:
christinebleks@legenda-gesellschaft.org

Teilnehmer/innen aus den Niederlanden geben bei der Anmeldung an, ob sie die Möglichkeit einer gemeinsamen Anreise aus Arnhem in Anspruch nehmen möchten.

Erfgoed Nederland:
Erfgoed Nederland ist das nationale Sektorinstitut der Niederlande für das Kulturerbe. Das Institut setzt sich für Erneuerung und Innovation im Arbeitsgebiet des kulturellen Erbes ein. Dies umfasst Denkmalschutz, Archäologie oder (Landschafts-)Architektur ebenso wie Museen und Archive. Zu diesem Zweck setzt Erfgoed Nederland immer wieder aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen auf die Tagesordnung, organisiert den Erfahrungsaustausch unter Kollegen sowie öffentliche Debatten.

LEGENDA e.V.:
Die Gesellschaft für explorative Landeskunde LEGENDA ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz im Ruhrgebiet und beschäftigt sich mit der Erforschung und Interpretation urbanisierter Landschaften. LEGENDA konzipiert und organisiert Debatten, Ausstellungen, Publikationen, Werkstätten, Exkursionen und Studienprogramme.

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> Dutch version:

URBAN DINGSBUMS
EXPLORING THE HERITAGE OF FRAGMENTED LANDSCAPES

Organisator
Erfgoed Nederland, Herengracht 474, 1017 CA Amsterdam, Nederland
in samenwerking met
LEGENDA – Gesellschaft für explorative Landeskunde e.V., Johannismarkt 18, 47169 Duisburg, Duitsland

Plaats
LEGENDA SITUATION ROOM, Weseler Straße 144, D-47169 Duisburg (Marxloh)

Tijd
12 maart 2011, 11:00 – 20:00 uur (vanaf 20.15 filmvoorstelling)

Thema
Het Ruhrgebied, één van de dichtst bevolkte regio’s van Europa en in 2010 ‚Culturele Hoofdstad van Europa‘, vormt een uniek conglomeraat van verstedelijkte zones, grootschalige infrastructuur, dorpse enclaves en postindustriële wildernis dat met het vertrouwde beeld van de Europese stad weinig te maken heeft. Het is een wirwar van functies en identiteiten, met veel grens- en overgangsgebieden, blinde vlekken en verborgen dichtheid. Hele generaties van Ruhrgebied planologen hebben hier, met de beste bedoelingen, steeds opnieuw ‘ruimtelijke ordening’ proberen toe te passen. Erg succesvol waren ze niet: de eigenzinnige structuur van het Ruhrgebied bleek een hardnekkige tegenstander. Het streven naar ‚duidelijke orde‘ is in het Ruhrgebied vooral een ‚oud verlangen‘. Een verlangen waarvanuit het Ruhrgebied alleen maar gezien kan worden als een gebied vol gebreken en daarbij ontkent dat deze regio volgens andere, verbazend moderne, parameters tikt: pluraliteit in plaats van eenheid, hybriditeit in plaats van homogene identiteit, breuken in plaats van continuïteit. Dit zijn binnen de cultuurwetenschappen fundamentele kenmerken van onze tijd, de tijd van ‘het modernisme na het modernisme’.

In dit opzicht was en is het Ruhrgebied met zijn fragmentarische, vaak als structuurloos ervaren stadslandschap, een dankbaar onderzoeksveld en een proefveld voor fundamentele vraagstukken. Het Culturele Hoofdstadjaar 2010 heeft dit slechts voor een deel zichtbaar kunnen maken. Te dominant was het streven, deze regio als een Europese ‘metropool’ te positioneren. Een begrip, dat eens te meer het zicht op de daadwerkelijke kwaliteiten van het Ruhrgebied ontneemt. ‘Metropole Ruhr’ was een bezweringsformule – ten dele marketing, ten dele radeloosheid. Een bizar mantra. De hardnekkigheid waarmee dit begrip in 2010 werd voorgedragen openbaarde een bijzonder wanhopige poging om voor deze regio en haar eigen ruimtelijke logica een adequaat begrip te vinden en een navenant ruimtelijk inzicht te ontwikkelen.

Urban Dingsbums
De enorme complexiteit van het Ruhrgebied is, ook in ‘Expeditie RUHR.2010’, bestaande uit excursies, workshops, lezingen en debatten, die vorig jaar door LEGENDA voor Erfgoed Nederland georganiseerd werd, een terugkerend hoofdmotief gebleken. ‘Expeditie RUHR.2010‘ hield zich echter niet alleen bezig met de ruimtelijke bijzonderheden van het Ruhrgebied, maar identificeerde een rij aspecten, die ook binnen de ruimtelijke ontwikkeling van Nederland in toenemende mate een belangrijke rol spelen. Zoals het culturele erfgoed van de infrastructuur, de nieuwe bestemming van braakliggende industriegebieden en bedrijventerreinen, het stedelijke erfgoed van de jaren 60 en 70, de krimpende stad, de locale zelforganisatie van de stedelijke ontwikkeling en de stedelijke vernieuwing.
Het zijn gemeenschappelijke grensoverschrijdende onderwerpen, die uiteraard ook na het jaar 2010 relevant zijn en wellicht nu, na afloop van het Culturele Hoofdstadjaar in het Ruhrgebied, zelf serieuzer en geconcentreerder bestudeerd kunnen worden. Daarom start LEGENDA met ‘URBAN DINGSBUMS’ een nieuwe reeks voor onderzoek en interpretatie van verstedelijkte landschappen. In een jaarlijks ritme worden uiteenlopende onderwerpen, plaatsen en fenomenen van fragmentarische landschappen behandeld – met beproefde en met nieuwe experimentele manieren van ruimtelijke verkenning. Als centrale uitvalsbasis voor deze activiteiten dient de nieuwe ‚Situationroom‘ van LEGENDA in Duisburg-Marxloh.

Stad van 1000 dorpen?
Tussen de vele thema’s, die zich tijdens de expedities in het afgelopen jaar op ons pad kwamen, bleek er één bijzonder hardnekkig; dorpsheid. Hiermee worden niet alleen de landelijke enclaves in de grootstedelijke jungle, de (vervormde) dorpskernen, de arbeiderskoloniën of de ‚urban villages‘ van de vastgoedontwikkelaars bedoelt, maar vooral de geïsoleerd liggende gebieden die intensief worden gebruikt en erg op zichzelf betrokken zijn en die in sterk gefragmenteerde landschappen bijzonder goed lijken te te gedijen. Het uitgesproken ‚lokalisme‘ van het Ruhrgebied en andere grote agglomeraties, oude en nieuwe vormen van dorpsheid en het nieuwe paradigma van ‚going local‘ is in 2011 het hoofdthema bij het onderzoek naar gefragmenteerde landschappen.

Programma

11:00 Ontvangst met thee en koffie
11:20 Welkom en inleiding op de dag

PANEL 1
11:30 Vijf posities over het Ruhrgebied: Hans Jungerius, Arnhem // Mustafa Tazeoglu, Duisburg // Dirk E. Haas, Essen // Boris Sieverts, Köln // Hans Venhuizen, Rotterdam (allen LEGENDA e.V.)
12:15 Expeditie RUHR.2010 – een reisimpressie Onno Dirker, Den Haag

12:45 Lunch

EXCURSIE
13:30 De contouren van het lokale: Marxloh // Bruckhausen

PANEL 2
15:30 Het cultureel erfgoed van gefragmenteerde landschappen – lezing en discussie
ingeleid door de Jong (Universiteit Wageningen, NHTV Breda)

PANEL 3
16:30 De ‚topos‘ van het dorpse in de grote stad – des Dörflichen in Großstädten – lezing en discussie
ingeleid door Christa Kamleithner (Universität der Künste), Berlin

18:30 Borrel en buffet

20:15 Verrassingsfilm

ca. 21:45 Einde

De voertalen tijdens het symposium zijn duits en engels.
Voor deelnemers uit Nederland is het mogelijk om gezamenlijk met een bus van en naar Arnhem te reizen.
De bus vertrekt om 10.00 uur vanuit Arnhem en vertrekt weer om 22.00 vanuit Duisburg zodat alle bestemmingen in Nederland nog ruimschoots per trein bereikt kunnen worden.

Het aantal deelnemers is beperkt. Reserveren is noodzakelijk via christinebleks@legenda-gesellschaft.org

De Nederlandse deelnemers wordt verzocht om bij de aanmelding direct aan te geven of ze van de gezamenlijke busreis gebruik wensen te maken.

Erfgoed Nederland:
Als landelijk sectorinstituut voor het cultureel erfgoed richt Erfgoed Nederland zich op kennisoverdracht en innovatie in de erfgoedsector. Erfgoed Nederland brengt daartoe organisaties (van buiten en binnen de erfgoedsector) bijeen rond actuele maatschappelijke vraagstukken, en organiseert reflectie, kennisuitwisseling en debat. In het kader van het programma Erfgoed en Ruimte richt Erfgoed Nederland zich op de professionele partijen die betrokken zijn bij de ruimtelijke inrichting, stedenbouw, (landschap)architectuur en cultureel erfgoed.

LEGENDA e.V.:
Legenda-gesellschaft.org houdt zich bezig met onderzoek en interpretatie van stedelijke landschappen. Het samenwerkingsverband van kunstenaars, geografen en curatoren is gevestigd in het Ruhrgebied en organiseert debatten, tentoonstellingen, publicaties, workshops, excursies en studieprogramma’s.


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